„So ein bisschen Bildung… “ (Part 1)

…ziert den ganzen Menschen“ – Heinrich Heine“

Heute wird es in diesem Beitrag sehr privat zugehen… und vielleicht wird das hier auch der erste Beitrag zu einer neuen Kategorie in meinem Blog werden. Immer voraus gesetzt, dass du magst, was ich hier so berichte.

Auf Instagram habe ich in meiner Story letztens bereits kurz darüber gesprochen, dass ich  ein Grafik Design Studium begonnen habe.

Da mir aber nicht alle Leser bei Instagram folgen, dachte ich, ich teile meinen Weg auch noch einmal hier auf meinem Blog.

Heute wird es in diesem Beitrag sehr privat zugehen… und vielleicht wird das hier auch der erste Beitrag zu einer neuen Kategorie in meinem Blog werden. Immer voraus gesetzt, dass du magst, was ich hier so berichte.

Auf Instagram habe ich in meiner Story letztens bereits kurz darüber gesprochen, dass ich  ein Grafik Design Studium begonnen habe.

Da mir aber nicht alle Leser bei Instagram folgen, dachte ich, ich teile meinen Weg auch noch einmal hier auf meinem Blog.

Beginnen wir mal (fast) bei Adams Rippe, um kurz zu verdeutlichen, warum ich gerade jetzt den Mut* (* hier könnte auch Willen, Kraft oder Wahnsinn stehen) dazu aufgebracht habe in meinem Alter (immerhin bin ich 1976 geboren) einen akademischen Grad anstreben zu wollen. Wobei das auch nicht ganz richtig ist, denn es geht mir primär nicht um den akademische Grad, sondern darum, mir Fachwissen anzueignen.

Gemalt, gezeichnet, gebastelt und neue Dinge ausprobiert (Kalligrafie habe ich in jungen Jahren schon ausgeübt) habe ich schon seit ich denken kann. Mit zwei Jahren habe ich eine nagelneue, weiße Hochglanz-Küche bei Freunden meiner Eltern mit Kugelschreiber verschönert… was lässt der Mann auch einen Kuli in seinem Arbeitskittel?!

Als ich noch ein kleines Kind war, ging mein Papa mit mir schon in das Museum am Ehrenhof in Düsseldorf. Als ich älter war, hatte ich In den Sommerferien immer einen Ferienpass. Mit dem Ferienpass konnte man die örtlichen Museen (kostenlos und unbegrenzt) besuchen. Das tat ich. Jeden Sommer mehrmals. Ich tingelte durch die Abteilungen, setzte mich vor Gemälde und schaute mir deren Aufbau und Strukturen an. Durch die ständig wechselnden Ausstellungen habe ich also eine Menge gesehen. Das war toll!

Die meisten Punkte für mein Abitur habe ich 1996 hauptsächlich durch meinen Kunst LK gesammelt. Mein damaliger Kunst Lehrer war mir sehr wohl gesonnen und meinte, ich solle doch auf jeden Fall Kunst oder Grafik Design studieren. Ich erstellte also eine Mappe und gab sie nie ab.

Ich bekam kalte Füße. Ich dachte, ich sei nicht gut genug für ein Studium und die Finanzierung erschien mir zu kompliziert. Meinen Eltern konnte und wollte ich nicht ewig auf der Tasche liegen, immerhin war ich schon 20 Jahre alt, als ich mein Abi in der Tasche hatte.

Ich dachte: vielleicht sollte ich erst einmal etwas Solides lernen und ein bisschen Geld verdienen. Mit beiden Beinen im Leben stehen. Studieren könnte ich nach der Ausbildung schließlich immer noch.

So begann ich im September 1996 meine Ausbildung zur Bürokauffrau und hatte wirklich richtig viel Spaß daran. Ich wurde in einem Betrieb ausgebildet, der eigentlich (hätte er eine eigene Produktion gehabt) zur Industriekauffrau ausgebildet hätte. Ich durchlief alle Abteilungen, die ein Unternehmen so zu bieten hat: von Personal über Marketing zu Buchhaltung und Einkauf, Verkauf und Spedition… da war wirklich alles dabei.

Wie das Leben so spielt, habe ich während meiner Ausbildung meinen heutigen Mann kennen gelernt. Wir heirateten noch im Jahr meines Abschlusses und gründeten kurz darauf eine Familie.

An ein Studium hatte ich eigentlich seit Beginn meiner Ausbildung schon nicht mehr gedacht, denn in mir schlägt auch ein Herz für kaufmännisches Arbeiten. Für Design habe ich mich jedoch immer interessiert und bin stets mit offenen Augen durchs Leben gelaufen.

In den folgenden Jahren beschränkte sich meine Kreativität allerdings auf Fensterbilder aus Tonpapier, malen mit Fingerfarben, das Herstellen von ausgefallenen Einladungen für Kindergeburtstage und Laternen für St. Martin basteln. All dies tat ich, zusammen mit meinen beiden Töchtern, ebenfalls mit großer Freude.

2016 änderte sich alles. Meine Töchter waren zu diesem Zeitpunkt 16 und 12 Jahre alt und brauchten meine Aufmerksamkeit nicht mehr so intensiv wie in den Jahren zuvor.

Irgendwie schlitterte ich in das Thema Handlettering und irgendwie wurde daraus ein kleines Business. Das hatte ich nie geplant… es ist irgendwie einfach so passiert.

Seitdem landen immer mal wieder Nachrichten von Unternehmen bei mir: Ob ich nicht mal eine CI machen könnte oder ein professionelles Design für dies oder das….

Selbstverständlich musste ich hier Absagen schreiben. Schließlich fehlt mir dafür das nötige Wissen. Es gibt ja nichts Schlimmeres, als Aufträge mit gepflegtem Halbwissen anzunehmen und sich dann am Ende (im schlimmsten Fall) eine Menge Ärger einzuhandeln. Ich habe schon bei anderen gesehen, dass sowas ganz schrecklich in die Hose gegangen ist….

„Man muss seine Grenzen kennen“

Ich kenne meine Grenzen sehr genau. Und an diesem Punkt waren sie definitiv erreicht.

Dennoch begann ich darüber nachzudenken, wie es denn wohl gewesen wäre, wenn ich nicht so ein kleiner Angsthase gewesen wäre… damals. Das ist natürlich auch Quark, denn es ist alles perfekt so wie es ist. Hätte ich die Ausbildung nicht gemacht, hätte ich den Mann und die Kinder nicht. Punkt.

Ich liebe die Herausforderung und stecke voller Energie. Viele Menschen verausgaben sich beim Sport. Ich nicht. Nie. Ich bin kreativ und ganz verrückt nach Wissen in diesem Bereich.

Monatelang habe ich den Gedanken an ein Studium oder eine Fortbildung in diesem Bereich in meinem Kopf hin und her gedreht.

Da waren eine ganze Menge Zweifel:

  • ich bin zu alt! Wenn ich es in der Regelstudienzeit schaffen sollte, bin ich 47 Jahre alt.
  • schaffe ich es neben der Familie, dem Job und der kreativen Selbständigkeit auch noch ein Studium zu wuppen?
  • wow, das kostet ja auch ganz schön viel Geld…
  • kann ich überhaupt noch lernen? Also so richtig über Büchern hocken und pauken? Klausuren schreiben?

Zwischendurch recherchierte ich mir im Internet die Finger wund und lies mir Unterlagen von verschiedenen Unis kommen. Tonnenweise.

  • welche Fernuni bietet einen geeigneten Studiengang an?
  • wie hoch sind die Kosten
  • möchte ich Präsenzunterricht? (jeden zweiten Samstag im Hörsaal sitzen?)
  • was ist der Unterschied zwischen einem Bachelor in Grafik Design und einem Bachelor in Kommunikationsdesign?

(An dieser Stelle kann ich dir sagen: es gibt keinen. Das habe ich im zweiten Semester gelernt 😉 Der Begriff des Grafik Designers ist ein alter Begriff für den Beruf des heutigen Kommunikationsdesigners. Das weiter zu erläutern würde jetzt aber zu weit gehen. Wen das interessiert, der schaut einfach mal hier nach.)

Eine wirklich gute Seite, wenn man sich zum Thema Fernstudium informieren möchte, ist diese hier: www.fernstudium-infos.de/

Spät erst habe ich mit meiner Familie und engen Freunden über meine Gedanken gesprochen… wahrscheinlich hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt schon entschieden. Aber so ganz genau kann ich das jetzt nicht mehr sagen.

„If you never try, you’ll never know!“

Ende März 2019, wir feierten einen Geburtstag in unserem Stammrestaurant, stolperte ich auf dem Weg zur Toilette über diese Postkarte… da dachte ich: okay, jetzt reicht es. Du kannst nicht ewig hin und her überlegen und nichts tun. Mach’s doch einfach! Was soll denn passieren?

Wenn es nicht funktioniert, hast du im schlimmsten Fall Geld in den Sand gesetzt ABER du hast es wenigstens versucht und musst später nicht jammern „hätte ich es doch damals versucht…“.

Ich sammelte also meine Unterlagen zusammen und schrieb mich in Frühsommer 2019 an der DIPLOMA Hochschule für den virtuellen Studiengang Grafik Design (Bachelor of Arts) ein.

Gruß und Kuss!

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